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Was bringen Speichersteine in Öfen

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Speichersteine in Kaminöfen? → Speicheröfen

Feuer aus und Wärme weg? Das passiert mit einem sogenannten Speicherofen nicht. Speicheröfen verfügen nämlich über zusätzliche Speichersteine, die während des Brennvorgangs Wärme aufnehmen und nach dem Erlöschen des Feuers abgeben. Je nach Hersteller variieren die Wärmespeicherzeiten von 6 bis 12 Stunden.

Woraus bestehen die Speichersteine genau?

In den meisten Fällen handelt es sich bei Speichersteinen um Steine aus Schamotte. Schamotte wird ansonsten auch gerne als Brennraumstein genutzt, da es hervorragende Wärmespeichereigenschaften aufweist. Diese Eigenschaften lassen sich auf die einzigartige Materialbeschaffenheit der Schamotte zurückführen.

Die Schamotte, wie Sie in und an Öfen verbaut wird, kommt so nicht in der Natur vor. Es handelt sich also um einen künstlich hergestellten Stein. Dieser besteht aus überwiegend aus Tonerde und Aluminiumoxid. Nach dem zurecht Mischen dieser und weiterer Bestandteile wird das Gemisch in Formen gegeben und zu einem festen Stein gebrannt.

Wie funktionieren Speichersteine?

Mit dem Einbau wärmespeicherfähiger Steine ist es nicht getan. Hinter der Funktionsweise der Speichersteine eines Speicherofens steckt noch mehr. Die Hitze des Feuers in der Brennkammer erhitzt nach und nach die Speichersteine. Diese sitzen über der Brennkammer im oberen Teil des Kaminofens. Ist das Feuer nun nach einiger Zeit erloschen, findet ein Wechsel der Wärmeabgabe ab. Sie wandelt sich von der Strahlungs- zur Konvektionswärme.

So funktionieren Speichersteine - der Übergang von der Strahlungs- zur Konvektionswärme

(1) Was ist Strahlungswärme?

Wie die Strahlungswärme funktioniert, lässt sich am besten mit einem kleinen Beispiel beschreiben. Bei der Strahlungswärme wird die Wärme von Gegenständen wie z. B. einem Kaminofen abgegeben und von weiteren Objekten aufgenommen. Das Besondere hierbei ist, dass die nicht bestrahlte Umluft relativ unbeeinflusst von der Wärmeabgabe bleibt.

Steht man jetzt beispielsweise zu Ostern an einem kleinen Osterfeuer, spürt man förmlich die Wärmeabgabe des Feuers. Wendet man sich nun jedoch von dem Feuer ab, fühlt es sich direkt kühler im Gesicht und an den Händen an. Das liegt daran, da man sich mit dem Gesicht nun nicht mehr in dem direkten Strahlungsgebiet des Feuers befindet.

(2) Was ist Konvektionswärme?

Bei der Konvektionswärme hingegen erwärmt ein aufgeheiztes Objekt die Umluft, was zu einer Warmluft-Verteilung führt. Nach und nach erwärmt sich demnach die Raumluft oder hält einen gewissen Wärmegrad aufrecht.

Vorteile:

  1. Sind die Speichersteine erhitzt, wird die Wärme viele Stunden abgegeben.
  2. Speicheröfen weisen hohe Wirkungsgrade von über 80 % auf.
  3. Insgesamt kann mit einem Speicherofen unter weniger Brennholzverbrauch mehr geheizt werden.

Nachteile:

  1. Intensität der Konvektionswärme ist nicht regulierbar. Sind die Steine erst einmal auf Temperaturen, kann das Austreten der Wärme nicht mehr verhindert werden.
  2. Bei dem Erwerb eines Speicherofens besteht keine Chance auf staatliche Fördergelder.
  3. Die Speichersteine kosten als Ersatzteil mehrere Hundert Euro und wiegen bis zu 350 Kilogramm
  4. Speichersteine können bei einem Kaminofen nicht nachgerüstet werden. Daher wäre dann ein Neukauf erforderlich.

Unser Fazit! Ist ein Speicherofen sinnvoll?

Ein Speicherofen ist durchaus sinnvoll. Besonders dann, wenn er andere Heizsysteme unterstützen oder teilweise sogar ersetzen soll. Die Intensität der Strahlungswärme ist vergleichbar mit der eines herkömmlichen Kaminofens. Als besonders angenehm und dennoch herrlich wärmend wird die darauffolgende Konvektionswärme wahrgenommen.