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Feinstaub bei Kaminöfen

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Feinstaub bei Kaminöfen

Kaminöfen werden oft als schädlich angesehen und beschuldigt, die Umwelt zu zerstören. Das ist dem Umstand geschuldet, dass beim Verbrennen CO2 freigesetzt wird. Doch letztendlich ist der Betrieb eines Kaminofens als klimaneutral anzusehen, denn es werden nur so viele Abgase erzeugt, wie der Baum während seines Lebens bereits neutralisiert hat.

Dennoch möchten wir in diesem Artikel darauf eingehen, wie viel Feinstaub Kaminöfen wirklich erzeugen.

Worum handelt es sich bei Feinstaub?

Feinstaub ist überaus gefährlich, vor allem deshalb, weil wir ihn im Grunde nicht wahrnehmen. Die winzig kleinen Partikel haben sich inzwischen in unserer gesamten Luft verbreitet, sodass wir ihnen nicht mehr entgehen können.

Sie entstehen durch Verbrennungsprozesse, wie sie eben beim Kaminofen verursacht werden, aber beispielsweise auch dadurch, dass ein Auto beim Fahren Benzin verbrennt. Auch der Abrieb von Reifen und Bremsen erzeugt Feinstaub.

Feinstaub kann jedoch, wenn er in zu hohen Mengen eingeatmet wird, zum echten Problem werden, denn er kann die Atemwege stark überbelasten und nachhaltig beschädigen.

Um die Feinstaubbelastung zu verringern, wurden deshalb beispielsweise Umweltzonen in Innenstädten eingerichtet. Dort hinein dürfen nur die Autos fahren, die den entsprechenden Anforderungen gerecht werden. Ähnliche Regelungen gibt es hinsichtlich der Kaminöfen. Auch diese müssen verschiedene Anforderungen erfüllen, um zu verhindern, dass zu viel Feinstaub freigesetzt wird.

Entsprechende Regelungen gibt es bereits seit dem Jahr 2010, als durch das Bundesumweltministerium die 1. BImSchV (Erste Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes) in Kraft trat. Darin niedergeschrieben sind Grenzwerte für Feinstaubbelastungen, die ein Kaminofen – und auch andere mit fossilen Brennstoffen betriebene Öfen – nicht überschreiten dürfen. Diese Grenzwerte wurden im Jahr 2015 nochmals verschärft, als die 2. BImSchV in Kraft trat.

Wenn Sie heute einen neuen Kaminofen kaufen, können Sie sich demnach darauf verlassen, dass dieser den aktuell geltenden Anforderungen gerecht wird. Die Hersteller arbeiten mit Hochdruck daran, immer „umweltfreundlichere“ Kaminöfen zu entwickeln, indem sie dafür sorgen, dass möglichst wenig Feinstaub freigesetzt wird.

Feinstaub beim Heizen – das sollten Sie beachten:

Auch Sie als Kaminbesitzer können aktiv zum Umweltschutz beitragen, indem Sie sich zum einen für einen modernen Kaminofen entscheiden und zum anderen auf einen korrekten Betrieb achten.

Konkret bedeutet dies:

  • Verwenden Sie hochwertiges Feuerholz, welches als „sauberer Verbrenner“ bezeichnet wird. Hierzu gehören beispielsweise Buche und Eiche.
  • Achten Sie darauf, dass die Holzscheite die für den jeweiligen Ofen vorgesehene Größe aufweisen und keinesfalls zu groß sind.
  • Das Feuerholz sollte eine Restfeuchte von 20 Prozent nicht überschreitet, denn je nasser das Holz ist, desto mehr Schadstoffe werden beim Verbrennen freigesetzt. Sie können die Feuchtigkeit mit einem handelsüblichen Restfeuchtemessgerät ermitteln.
  • Stapeln Sie das Holz über kreuz in den Ofen ein und legen Sie den Anzünder oben auf, denn es ist wichtig, dass das Holz von oben nach unten verbrennt.
  • Legen Sie nur so viel Holz in den Brennraum, wie vom Hersteller vorgesehen.
  • Verwenden Sie ausschließlich die Brennstoffe, die für den Kaminofen vorgesehen sind. Bauholz, lackiertes Holz, Pappe und Zeitungen oder gar Müll gehören nicht dazu.
  • Lassen Sie den Kaminofen regelmäßig warten und den Schornstein säubern, denn grobe Verschmutzungen erhöhen das Immissionsrisiko. Ob Ihr Ofen noch sauber arbeitet oder ggf. optimiert werden muss, erkennen Sie an der Asche. Wenn diese dunkel ist und sich Kohlereste darin verstecken, besteht Optimierungsbedarf. Sauber verbrannte Asche ist stets fein und beinahe weiß.

Nachhaltiges Holz aus der Region verwenden

Um den Schadstoffausstoß weiter zu minimieren, macht es Sinn, Holz aus der Region zu verwenden, welches nachhaltig erzeugt wurde. Denn bedenken Sie: Wenn Sie Feuerholz verwenden, welches in einem anderen Land oder sogar auf einem anderen Kontinent erzeugt wurde, muss dieses erst um die halbe Welt reisen, um verfeuert zu werden. Dieser lange Transport ist mit zusätzlichen Schadstoffausstoßen verbunden, die nicht sein müssen.

Wenn Sie sich stattdessen für einheimisches Feuerholz entscheiden, verhindern Sie diese zusätzliche Umweltverschmutzung.

Fazit – Wie umweltfreundlich ist der Kamin

Zugegeben: Kaminöfen können umwelttechnisch ein echtes Problem bedeuten, wenn es sich um alte Modelle handelt, die nicht den modernen Anforderungen des Umweltschutzes entsprechen.

Verwenden Sie jedoch einen modernen Kamin und geben beim Heizen Acht darauf, möglichst sauber zu „arbeiten“ und hochwertiges Holz zu verwenden, gleichen sich entstehender Feinstaub und die vorherige Neutralisation durch den einstigen Baum gut aus. Benutzen Sie nun noch Holz aus der Region, müssen Sie sich über eine schädliche Umweltbilanz Ihres Ofens in der Regel keine Sorgen mehr machen. Immission und Neutralisation durch den Baum halten sich in diesem Fall die Waage.

Um zusätzliche Immissionen auf dem Transportweg zu vermeiden, kaufen Sie am besten einheimisches Feuerholz.