Start Ratgeber Brennholz Die erste Holzmiete bauen – eine Anleitung

Die erste Holzmiete bauen – eine Anleitung

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Wozu eine Holzmiete bauen?

Frisch geschlagenes Brennholz ist keinesfalls zum Heizen geeignet, da es über einen zu hohen Restfeuchtigkeitsgehalt verfügt. Damit ein Holzscheit effizient und sauber verbrennen kann, muss er auf unter 20 % Restfeuchte heruntergetrocknet werden. Aus diesem Grund entscheiden sich viele Ofenbetreiber dazu, eine ästhetische Holzkonstruktion zu bauen – auch Holzmiete genannt.

Eine Holzmiete dient nicht nur dazu, dass Brennholz ansprechend zu lagern, sondern zudem es über einen 2-3 Jahre langen Zeitraum ideal herunter zu trocknen. Wie Sie einfach und erfolgreich Ihre erste Holzmiete bauen, erzählen wir Ihnen jetzt!

1.) Das Wo & Wie

Die ersten großen Fragen, die man sich vor dem Bau stellen sollte, sind: „Wo möchte ich die Holzmiete aufbauen?“ und „Welche Maße soll sie bei der Fertigstellung haben?“ Diese beiden Fragen sind wichtig für alle weiteren Schritte. Erst einmal angefangen wird es nämlich schwierig, seinen Plan zu ändern. Außerdem handelt es sich bei einer Holzmiete nicht um ein temporäres Bauwerk, sondern einen festen Bestandteil für die nächsten Jahre.

2.) Unterlage vorbereiten

Damit die Holzmiete am Ende auch von unten vor Feuchtigkeit geschützt ist, wird sie auf einer Plane gebaut. Die Plane muss also zuerst zurechtgeschnitten werden. Planen Sie einen etwas größeren Planen-Durchmesser ein, als die Holzmiete Letztenendes haben wollen. Soll sie einen Durchmesser von 2 Metern haben, sollten ungefähr 2,40 Meter Planen-Durchmesser eingeplant werden.

Damit die Holzmiete am Ende schön rund ist, sollte darauf geachtet werden, dass auch die Plane als Orientierungspunkt einheitlich rund ist. Zudem sollten genügend Löcher in die Plane gestochen werden, damit durchgesickertes Regenwasser gut abfließen kann.

3.) Grundgerüst aufbauen

Vorab, eine Holzmiete wird normalerweise immer doppelwandig gebaut. Das bedeutet, es gibt einen äußeren Ring und darin einen kleineren inneren Ring. Damit die Statik beider Ringe und des gesamten Bauwerks passt, muss sie mit der richtigen Neigung (nach innen geneigt) gestapelt werden. Legen Sie daher zwei Ringe, einen Äußeren und einen Inneren auf der Plane aus. Diese Ringe dienen nun als Grundgerüst. Auf ihnen wird nun die Holzmiete errichtet.

Das Grundgerüst aus Steinen - Vorraussetzung für den Bau einer Holzmiete

4.) Das Aufstapeln

Es ist so weit, alles ist vorbereitet und das Grundgerüst steht. Nun können Sie mit dem Aufstapeln beginnen. Versuchen Sie die einzelnen Holzscheite möglichst bündig aufeinanderzustapeln. Während des Stapelns sollten sich die 2 Ringe nach innen neigen. Das bringt mehr Stabilität und verhindert das Zusammenbrechen der Holzmiete. Planen Sie unbedingt genügend Platz für das Dach ein. Haben die beiden Ringe nun die gewünschte Höhe, wird der Hohlraum der Holzmiete mit Scheitholz gefüllt.

5.) Wasserableitendes Dach bauen

Damit die beiden Scheitholz-Ringe sowie das innere der Holzmiete gut trocknen können, muss ein regenabweisendes Dach gebaut werden. Am häufigsten wird dafür eine normale Plane genutzt. Wichtig dabei: von der Mitte bis zum äußeren Rand sollte eine Neigung von ungefähr 10 % vorhanden sein, damit das Regenwasser optimal abfließen kann. Die Plane kann dann mit dem Gewicht mehrerer Holzscheite befestigt oder mit Spanngummis festgezurrt werden.

So decken Sie eine Holzmiete ordnungsgemäß und sinnvoll ab

6.) Holzmiete fertigstellen

Das Bauwerk steht und das regenabweisende Dach ist überzogen. Nun ist es fast geschafft und es fehlt bloß der letzte Feinschliff. Es kann jetzt damit begonnen werden, die überstehende Plane am Boden der Holzmiete abzuschneiden. Dafür kann ein Cuttermesser, aber auch eine herkömmliche Küchenschere genutzt werden. Zu guter Letzt können Sie leicht überstehende Holzscheite mit einem Hammer an die restlichen angleichen.

Et… Voila – das Bauwerk ist fertig

Nach mehreren Stunden harter Arbeit ist sie nun endlich fertig. Nach der Fertigstellung wird bestimmt ein verausgabter Blick auf die Holzmiete fallen – gewöhnen Sie sich an diesen Anblick. Damit die Holzscheite durchtrocknen können, muss sie die nächsten 2-3 Jahre so stehen bleiben.

Kreative Dekorationsideen für Holzmieten

Die lange Standzeit einer solchen Holzmiete hat viele Ofenbetreiber zu kreativen Dekorationen verleitet. Besonders häufig kommen hier Blumen zum Einsatz. Diese werden dann entweder in einem natürlichen Blumentopf aus Holz von außen angehangen oder in eine zuvor eingearbeitete Ausbuchtung gestellt. Natürlich sind dies nur ein paar Dekorationsideen – der Kreativität ist hierbei jedoch keine Grenzen gesetzt.

Dekorationsideen für die Errichtung einer Holzmiete